28.06.04

 

Nichts - aber auch wirklich gar nichts - kann es geben, mit dem
The Next Step nicht Musik machen können, TT Nr.147

Spiel mir das Lied der Salatgurke!

Man darf nicht mit Essen spielen. Außer, man macht es im Takt und kocht
dabei noch. Die Gruppe The Next Step macht aus allem Musik.

Von ANNA-CARINA ANREITER

INNSBRUCK. „Cool ist er, der Steve”, behauptet Jakob Köhle, Schüler der  Musikschule Telfs und Bandmitglied von den Back Beat Boys. Er muss es wissen, denn die Rede ist von seinem Lehrer Stefan Schwarzenberger, der 1999 die Percussiongruppe The Next Step gründete und seitdem zusammen mit seinen drei Bandmitgliedern auf Leitern, Milchkannen, Mullkübel und Autoreifen schlägt. Eine Mischung aus Jamaikasound und Stomp.

Die Klangspuren Schwaz zeigten sich begeistert von den vier Männern und realisierten ein Projekt, an dem junge Menschen profitieren und zugleich Spaß haben können. Anfangs gab es aber Schwierig-keiten mit der Location Hauptbahnhof. BM Zach hatte Sorgen bezüglich der Fluchtwege geäußert. Die Bühne musste offen gestaltet werden und die Musikinstrumente jederzeit entfernbar sein.

Am Samstag präsentierten dann die Musiker zusammen mit den MPreis-Lehrlingen im Bahnhof ihre „Cook Performance”. Zu dem Rhythmus, den die Lehrlinge mit Töpfen, Sieben, Katzennäpfen und Nudeln herstellten, bereitete Andreas Schifferer von The Next Step einen Griechischen Salat zu - im Takt, versteht sich. Zum Einüben dieser Vorführung benötigten die Neomusiker der Einkaufskette nur neun Stunden.

Auch die Schüler der Musikschule Telfs durften zeigen, was sie können. Die Jüngsten sind erst neun Jahre alt und Schüler von Stefan Schwarzenberger und Andreas Schifferer. Sie brachten groovige Rhythmen auf die Bühne und ließen die vielen Menschen, die sich am Bahnhof versammelten, staunen. Kein Knie blieb ruhig, sogar Beiträge waren zu hören, die Zuschauer trommelten munter
mit.

Höhepunkt der Show war das Stück „Schrubb”, eine Co-Produktion der MPreis-Lehrlinge mit The Next Step. Mit Haushaltsutensilien wie Nagelbürsten, Fliegenklatschen und Chipsdosen entstand ein Klangbild aus Geräuschen, das völlig neu und fern jeglichen Vergleiches liegt.  Konventionelles Schlagzeug war gestern. Noch heute werde ich ein Stück mit der Zahnbürste üben, morgen spiele ich eine Salatgurke und übermorgen? Da ist die Katze dran.